BILDUNGSZEIT GRETSIEL


Zwischen Küsten-, Menschen- und Naturschutz - Grenzen touristischer und globaler Entwicklung. Natur- und Umweltschutz an der Nordseeküste. 

Greetsiel ist eines der touristischen Zentren in Ostfriesland. Bekannt wurde das Fischerdorf durch seinen malerischen Hafen, den historischen Ortskern und die Zwillingsmühlen. Greetsiel ist das Ziel von über einer Million Tagestouristen pro Jahr. Fast jeder, der in Ostfriesland Urlaub macht, kommt einen Tag nach Greetsiel. Außerdem zählt der Ort jährlich rund 400.000 Übernachtungen. Tendenz noch immer steigend. Das beschert dem Ort Reichtum und Probleme. Zwischen Tourismus, Natur- und Küstenschutz kommt es zu Konflikten.

In Greetsiel ist immer noch Deutschlands größte Krabbenkutterflotte beheimatet. Damit die Fischerboote jederzeit – ohne Rücksicht auf die Tide – herein- und herausfahren können, wurde eine Nase und eine Schleuse gebaut.

Die Geschichte der Krabben und ihre heutige globale Verarbeitung lassen sich hier erzählen. Die Diskussion ums Pulen erleben wir hautnah. Die Fischerei ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig für Greetsiel - auch im Nationalpark Wattenmeer, der seit 2009 auch UNESCO Welterbe ist.

 

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Im Spannungsfeld zwischen Menschen und Naturschutz

Im Wattenmeer, in den Salzwiesen und in den Naturschutzgebieten hinter den Deichen treffen Naturschutz, wirtschaftliche und touristische Nutzung aufeinander. Millionen von Zugvögeln machen hier Rast und finden im Watt und in der Landschaft reichlich Futter, um sich zu stärken. Der Deichbau ist der menschlich errichtete Schutz vor der Nordsee. Die Entwässerung des Landes hinter den Deichen ist eine wichtige Aufgabe. In den vergangenen Jahren wurden in dem flachen, windanfälligen Gebiet viele, neue Windräder gebaut.


Während des Bildungsurlaubs schauen wir uns die historische, wirtschaftliche und touristische Entwicklung, die Funktions- und Arbeitsweise von Sielen, Schleusen, alten und neuen Windmühlen an. Wir besteigen Leuchttürme und lernen Aspekte des Natur- und Küstenschutzes und der Windenergie kennen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Zukunft des Tourismus.

Der Bildungsurlaub soll das Spannungsfeld zwischen Schutz des Wattenmeeres und wirtschaftlichen Interessen von Fischern, Landwirten, Windenergie-Produzenten und Tourismus beleuchten. Auch der hohe Aufwand zur Wasserregulierung im Land soll begreifbar gemacht werden.